New York, New York!

Von weitem sehen die Wolkenkratzer gar nicht so hoch aus...
Von weitem sehen die Wolkenkratzer gar nicht so hoch aus...

 

 

New York – über diese Stadt ist schon soviel geschrieben worden, dass ich etwas eingeschüchtert bin! Ich war ja auch nur vier ganze Tage dort. Aber egal, hinein in die verrückte Stadt. Auf nach Manhattan.

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Mein Ankunftsbahnhof in Manhattan, die Penn Station, war so ganz anders als mein Abfahrtsbahnhof in Washington. Die Union Station in D.C. ist ein ehrwürdiges Gebäude mit einer übersichtlichen Halle, in der keine Hektik herrscht.

 

Die Penn Station ist das absolute Gegenteil: unübersichtlich, hektisch, schmucklos und laut. Puh, da musste ich mich erst einmal zurecht finden. Aber es war auch eine gute Einstimmung auf New York, denn die ganze Stadt ist hektisch und laut, die einzige Ausnahme ist der echt große Central Park.

 

Meine Unterkunft war allerdings viel schöner als in Washington, denn ich habe bei einem Freund gewohnt. Mit Bill saß ich auch ein paar Mal bei Käse und Wein, und habe ihm so viele Fragen über New York gestellt, wie der Käse Löcher hatte.

 

Bill war von vielen praktischen Dingen in NY echt genervt, zum Beispiel von den dreckigen U-Bahnen, von den megahohen Mietpreisen und von der vollen Stadt überhaupt. Aber andererseits liebte er die Möglichkeiten, die ihm die Stadt bietet, denn in New York ist wirklich immer etwas los: Theater, Clubs, Straßenfeste, kleine Kunst, große Kunst, Konzerte und und und.

 

Es ist eben die Stadt that never sleeps!

Mein allererster Blick auf die Skyline von Manhattan aus dem Zug
Mein allererster Blick auf die Skyline von Manhattan aus dem Zug

Mein erster Tag war so richtig verregnet. Mhm, was macht man an so einem Tag? Ich entschied mich erst einmal für das MOMA, Museum of Modern Art (Kunst). Aus irgendeinem Grund war der Eintritt auch frei. Prima.

 

In dem MOMA hatte ich ein ganz klares Ziel: Ich wollte das Bild „Der Tanz“ von Henri Matisse sehen. Als Schülerin habe ich mich in dieses Gemälde „verliebt“, und nun wollte ich es endlich im Original sehen und nicht nur als Postkarte. Ich musste ganz schön suchen, denn so wie die Penn Station ist das Museum ebenfalls groß und verwinkelt. Außerdem hing das Bild in einem Treppenhaus. Im Treppenhaus. :(  Als ich endlich davor stand, war ich selig. :)

 

Zurück auf den Straßen von Manhatten tröpfelte der leichte Regen weiterhin auf das graue Pflaster. Und nun? Essen ist ja meistens eine gute Idee und so holte ich mir in einem Deli einen Wrap. Ein Deli ist eine Mischung aus Schnellimbiss und Delikatessenladen, meistens spezialisiert auf ein Land. Und da in New York so viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern leben, gibt es hier viele unterschiedliche Delis: asiatische, europäische, koshere (eine besondere jüdische Zubereitungsart), südamerikanische, und, und, und. Mein Wrap war in erster Linie frisch und lecker!

 

Während ich aß, ließ der Regen nach und mit gefülltem Magen ging ich schließlich die berühmte Fifth Avenue runter und wieder rauf. Je weiter man „hoch“ in den Nordengeht, desto höher werden auch die Preise in den Geschäften. In diese Schickimicki-Läden darf man nur nach einem Sicherheitscheck und mit der gewünschten Kleidung eintreten. Keine Chance für mich. Aber es gibt auch Geschäfte auf der 5th Avenue, die du auch in normalen Einkaufspassagen finest.

Trotz Sonnenschein ist es auf der 5th Avenue dunkel - die Hochhäuser halten das Licht fern!
Trotz Sonnenschein ist es auf der 5th Avenue dunkel - die Hochhäuser halten das Licht fern!
Hochhäuser damals und heute: alt neben neu.
Hochhäuser damals und heute: alt neben neu.

Tag zwei begrüßte mich mit strahlendem Sonnenschein. Perfekt für ein klassisches Touristen-programm.

 

Erst einmal bin ich an die Südspitze von Manhattan mit der U-Bahn gefahren und genoss meinen ersten Blick auf die Statue of Liberty, die in der Ferne ihre Fackel gen Himmel streckte. Wie immer man auch die USA findet, die Statue of Liberty steht weltweit für Freiheit und unendliche Möglichkeiten.

 

Die große, grüne Dame war das erste, was die Einwanderer im letzten Jahrhundert nach ihrer langen und unbequemen Fahrt über den Atlantik sahen. In ihr bündelte sich die Hoffnung auf ein neues, besseres Leben.

 

Die Menschen – Männer, Frauen, Kinder, Familien, Singles, Junge, Alte – konnten aber nicht einfach mit ihren paar Habseligkeiten vom Schiff gehen, sie mussten erst nach Ellis Island, einer anderen vorgelagerten Insel. Auf Ellis Island befand sich lange Zeit die Einwanderungs-behörde. Dort wurde entschieden, ob jemand ins ersehnte New York, also in die USA durfte oder wieder zurück musste. Deswegen wurde die Insel auch „Insel der Hoffnung und Insel der Tränen“ genannt.

 

Heute erreicht man Ellis Island und die Statue of Liberty mit Fähren, und es ist kein Problem, wieder zurück nach Manhattan zu kommen. Diese Fährfahrt ist nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten prima, sondern der spektakuläre Blick auf die Skyline von Manhattan allein ist schon toll.

 

So toll, dass ich mir gleich noch ein Ticket für eine Sunset-Tour kaufte, um das erleuchtete New York bei Dunkelheit zu sehen. Auch klasse!

Die Statue of Liberty mit Manhattan im Hintergrund
Die Statue of Liberty mit Manhattan im Hintergrund
Die Immigranten mussten meisten stundenlang vor dem Gebäude warten - damals noch ohne Dach.
Die Immigranten mussten meisten stundenlang vor dem Gebäude warten - damals noch ohne Dach.
In diesem Raum erfuhren die Menschen, ob sie bleiben durften - oder nicht.
In diesem Raum erfuhren die Menschen, ob sie bleiben durften - oder nicht.

Den nächsten Tag ging ich ruhig an und streunte erst einmal durch den Central Park. Ich beobachtete Jogger, Mütter und Väter mit ihren Kindern auf dem Spielplatz, alte Menschen beim Plausch. Eigentlich so wie in einem Berliner Park.

 

Eine Ausnahme waren allerdings die dog walkers, das heißt die Hundeausführer. Dieser Beruf ist in Deutschland noch nicht so verbreitet, hier schon. Viele New Yorker haben Hunde, aber keine Zeit mit ihnen Gassi zu gehen. Und da kommen die dog walkers ins Spiel, die dann mit mehreren Hunden gleichzeitig spazieren gehen. Hauptsache, die Hunde vertragen sich.

 

Ich schlenderte noch einmal die 5th Avenue hinunter, und um New York von oben zu sehen, fuhr ich mit dem Fahrstuhl das Empire State Building hinauf. Dort entdeckte ich noch das ein und andere, zum Beispiel das Sonnendeck eines Fitness-Centers.

In New York wird JEDER Raum genutzt,...und die Zebrastreifen bräuchten auch mal wieder Farbe.
In New York wird JEDER Raum genutzt,...und die Zebrastreifen bräuchten auch mal wieder Farbe.
Vier Hunde sind noch nicht einmal viele für einen dog walker
Vier Hunde sind noch nicht einmal viele für einen dog walker
Zwischen den Hochhäusern siehst du den rechteckigen Central Park
Zwischen den Hochhäusern siehst du den rechteckigen Central Park

Auf der linken Insel ragt die Statue of Liberty hervor und der vordere Stadtteil gehört zu Manhatten. Ach ja, der Fluss ist der Hudson River. Ein mächtiger Strom.
Auf der linken Insel ragt die Statue of Liberty hervor und der vordere Stadtteil gehört zu Manhatten. Ach ja, der Fluss ist der Hudson River. Ein mächtiger Strom.

An den zwei weiteren Tagen bin ich viel durch Manhattan gelaufen und habe mir die unterschiedlichen Viertel angeschaut. Harlem zum Beispiel. Dieser Stadtteil wurde durch seine afroamerikanische Kultur sehr bekannt, hier trafen sich Jazz-Größen zum Mucke Machen und auf den Straßen entstand der Swing, ein föhlicher, wilder, origneller Tanzstil, den ich sehr mag.

 

Und genauso wild, fröhlich und originell war Harlem damals selbst, und das machte es weltweit legendär. Greenwich Village und Soho sind andere bekannte Viertel mit vielen Cafés und kleineren Läden, die recht alternativ aussehen.

 

Ja, und ich bin auch den bunten Time Square und den Broadway rauf und runter getrabt und war sogar in einem Musical. Ich dachte mir, wenn ich schon mal dort bin, dann gucke ich mir auch ein Stück an.

 

An meinem letzten Tag habe ich mir den Ground Zero angeschaut, die Stelle, an der bis vor dreizehn Jahren das World Trade Center statt. Als ich dort war, begannen gerade die Bauarbeiten für ein neues Center. Inzwischen ist es fertig und das höchste Gebäude der USA. Von dem Trümmerfeld war es nur ein Katzensprung zur Wall Street, der Straße, an der ausschließlich das Geld regiert.

Ein frisch renoviertes Haus in Harlem: die Eisentreppen finde ich typisch "New York"
Ein frisch renoviertes Haus in Harlem: die Eisentreppen finde ich typisch "New York"
Die Börse an der Wall Street mit riesiger Flagge - falls man mal vergisst, in welchem Land man gerade herumläuft!
Die Börse an der Wall Street mit riesiger Flagge - falls man mal vergisst, in welchem Land man gerade herumläuft!

Die Tage in New York vergingen wie im Fluge. Abends waren meine Füße immer ziemlich platt vom Pflastertreten und mein Kopf war voll mit Geräuschen, Bildern und Gerüchen. Als die Zeit kam, wieder meinen Rucksack zu packen, war ich nicht traurig, die trubelige Stadt zu verlassen.

 

Es wurde so langsam auch Herbst, und der ist an der Ostküste USA ganz besonders farbenprächtig. Das wollte ich nicht verpassen. Mit einem Bulli voll netter und internationaler Leute ging's für zehn Tage weiter in den Norden. Davon mehr auf der nächsten Seite.

 

Auf zur nächsten Station!

 

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Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!