Die Vulkane Poás und Irazú

Qalm auf dem Poás!
Qalm auf dem Poás!
Was für eine Türkis! Die Farbenpracht des Irazú.
Was für eine Türkis! Die Farbenpracht des Irazú.

Die Hausvulkane von San José heißen Irazú und Poás. Ganz gemütlich kann man mit dem Auto an Milchkühen auf grünen Wiesen und Dörfern fast bis an die Kante des Kraters vom Irazú fahren. An einer Schranke muss man Eintritt bezahlen, parken und nach ein paar Schritten sind sie da: die Krater. Der eine gefüllt mit saurem Wasser, die anderen rauchend oder still. Der Irazú war mein erster Vulkan und der Gedanke, am Rande einer brodelnden Masse zu stehen, die theoretisch und praktisch jederzeit emporschießen kann, fand ich faszinierend und beängstigend zugleich.

 

Nach 1723 hat der Vulkan mit 23 große Ausbrüchen, in der Fachsprache Eruptionen genannt, die Menschen immer wieder in Bedrängnis gebracht. Da er über der Stadt Kartago thront, haben die Bewohner seit Kolonialzeiten jedes Rumpeln aufgeschrieben, was sie aber nicht vor den Ausbrüchen bewahrt hat. Bei dem Ausbruch von 1963 wurden Teile der Stadt beerdigt und es regnete danach zwei Jahre mal mehr und mal weniger Asche auf San José und Katargo hernieder. Die Kaffepflanzen an den Hängen vom Irazú haben die Menschen im Gegenzug mit reichen Ernten belohnt. Dem nährreichen Schlamm sei dank.

 

Die paare Male, die ich oben war, schlummerte der "grollende Berg" (die Bedeutung von Irazú), und ich konnte in aller Ruhe meine Blicke schweifen lassen. Viel wächst ganz oben am Vulkanrand nicht, und was emporschießen will, wird vom Wind zu Boden gedrückt. Es sieht aus wie eine gigantische Mondlandschaft. Sogar Neil Armstrong hat das gesagt, und der soll ja nun wirklich auf dem Mond gewesen sein.

Ein See in einem der Krater des Poás
Ein See in einem der Krater des Poás

Wenn man einen grüneren Vulkan besuchen will, dann kann man von San José gen Norden fahren zum Nationalpark Volcán Poás. Der Nebelwald, der zu den Kratern führt, ist aber ganz anders als die karge Landschaft am Irazú. Es grünt, Vögel zwitschern, ein besonderes Poás-Hörnchen streunert hier herum - alles wirkt lebendiger als beim Nachbarvulkan. Aber die Idylle trügt, auch der Póas hat den glühenden Tod in sich. Hin und wieder müssen Dörfer aus Angst vor einem Ausbruch evakuiert werden. Und Besucher können auch nicht immer die Eingangsschranke passieren, denn manchmal ist zu viel Schwefel in der Luft. Nach faulen Eiern stinkt es dort oben sowieso immer! Aber die unglabubliche Größe des aktiven Kraters lässt über den üblen Geruch aber hinwegsehen: 1500 Meter Durchmesser und 300 Meter Tiefe! Respekt.

 

Jetzt weißt du etwas über die Hausvulkane von San José. Was mir übrigens nie gelungen ist: Von den Vulkanen aus gleichzeitig zum Pazifik und zum Atlantik zu sehen. Das soll möglich sein.

 

Aber wir können ja einfach zu den Meeren hinfahren. Wohin soll es als erstes gehen - an die Karibik oder an den Pazifik? Mal überlegen.

 

Hier erfährst du, wofür ich mich entschieden habe.

 

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Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!