Überraschung Chicago!

Morgens kurz vor Zehn in Chicago

Chicago hatte ich eigentlich nur auf meiner Reiseroute, weil ich Freunde in Michigan besuchen wollte, aber nach vier Tagen Herumstreunern war die Stadt zu einer meiner Lieblingsstädte in den USA geworden. Chicago ist echt cool! Die Lage am Lake Michigan gibt der Stadt Weite und frische Luft. Außerdem fasziniert die Architektur. Riesige, steinerne Büroklötze aus dem letzten Jahrhundert mit verschnörkeltem Klimbim stehen neben modernen Glas- und Stahlkonstruktionen. Schau selbst!

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Blick auf die Metropole mit See und Fluss
Blick auf die Metropole mit See und Fluss

Der Blick vom Sears Tower Richtung Westen. Der Name ist zugegebener Weise nicht mehr korrekt, denn inzwischen heißt der Turm offiziell Willis Tower. Ein Unternehmen namens "Willis" hat sich das Namensrecht für den Tower gekauft, und schwuppdiwupp, wurde der Name geändert. Ich sage aber weiterhin aus Gewohnheit Sears Tower.

 

Bis zur letzten Antennenspitze ist der Turm 527 Meter hoch, und bis 2004 war er das Gebäude mit dem höchsten Dach der Welt. Die Rekordzeiten sind vorbei, aber in Chicago kann man nach wie vor nicht höher hinauskommen. In nur 45 Sekunden bringt zwei Fahrstühle die Passagiere auf die Besucherplattform!

 

Höhenangst sollte man im 103. Stock nicht haben, wenn man durch die Glasscheiben hinunterschaut. Ich habe meine Blicke neugierig in alle vier Himmelsrichtungen schweifen lassen. Im Norden konnte ich die immense Größe des Lake Michigan nur erahnen, Denn das andere Ufer kann man auch bei bester Sicht und mit Adleraugen nicht sehen.

 

Das Beton-, Glas- und Stahlmeer der ganzen Hochhäuser unterhalb des Sears Towers hingegen kann man auch bei diesigem Wetter mit Sonnenbrille nicht verfehlen, denn es wurde in Chicago ja nicht gekleckert, sondern geklotzt. Mich erinnerte die Skyline an Manhattan. Dich auch?

Und nun hinab in die Asphalt-Tiefen. Was ist nun das Besondere an der Architektur?

Das größte Bürohaus der Welt - protzig-klotzig!
Das größte Bürohaus der Welt - protzig-klotzig!
Viele Steine aber keine Bäume!
Viele Steine aber keine Bäume!

Drei Hochhausgenerationen
Drei Hochhausgenerationen

Auf dem linken Foto siehst du sozusagen eine Bürohaus-Oma, Enkelin und Tochter! Das linke Gebäude wurde im Jahr 1895 fertig gestellt, das rechte Gebäude stammt aus den 1970er Jahren und das Haus in der Mitte mit der Glasfront ist aus unserem Jahrtausend. Du siehst, auch Hochhäuser haben ihre eigenen Stilrichtungen.

Die Oma hat sogar so schlau konstruierte Fenster, dass auch beim heißesten Wetter ein leichtes Lüftchen durch die Büroräume geht. Da muss man dann keinen Strom für eine elektrische Lüftung verschwenden und hat doch frische Luft!

Kunst im Millenium Park! Von unten......
Kunst im Millenium Park! Von unten......
...und von fern! Sieht aus wie eine Bohne, oder?
...und von fern! Sieht aus wie eine Bohne, oder?

Dies ist ein genialer Springbrunnen, der im Oktober leider ohne Wasser ist. Im Frühling und Sommer spritzt ein Wasserstrahl aus den Mündern, unter dem man sich herrlich abkühlen kann. Im Oktober konnte ich "nur" Betrachter sein.

Die riesigen Gesichter stammen von Menschen aus Chicago und schauen sich fünf Minuten lang an, denn zwei Leinwände stehen sich gegenüber.


Hier siehst du den Millenium Park mit der "Konzert-Muschel". Die Architektur ist doch echt ungewöhnlich, oder?
Hier siehst du den Millenium Park mit der "Konzert-Muschel". Die Architektur ist doch echt ungewöhnlich, oder?
Und hier ein Bild vom Wasser aus geknipst.
Und hier ein Bild vom Wasser aus geknipst.

In Chicago wurde übrigens der erste moderne skysraper gebaut wurde. Wörtlich übersetzt heißt das Wort „Himmelkratzer“ und macht das Streben der Menschen deutlich, immer höher kommen zu wollen.

 

Im 19. Jahrhundert merkte man, dass Gebäude aus Stein nicht höher als 16 Stockwerke hoch gebaut werden konnten. Diese Grenze wollten die Menschen nicht akzeptieren. Der Ingenieur William LeBaron Jenney hatte dann die zündende Idee: Anstelle von Steinen setzte er Stahlgerüste als tragendes Element ein. Das erste moderne Hochhaus wurde so in Chicago gebaut und alle folgenden wurden bis zum heutigen Tag nach demselben Prinzip konstruiert. Hut ab, Mr Jenney.

 

Nun hast du schon viele Bilder von der Stadt im Kopf, dort gibt's aber nicht nur eine Menge zu sehen, sondern auch zu hören. Chicago zieht viele Musiker an und es swingt, rapt, rockt und "klassiziert" in den Bars, Konzerthallen und Opern der Stadt. Immerhin war ich bei einem Folk-Konzert und habe ein Klitzebisschen von dem Musik-Flair mitbekommen.

 

Und wenn ich vor 80 Jahren in der Stadt gewesen wäre, wer weiß, vielleicht hätte ich den berühmt berüchtigten Gängsterboss Al Capone in einem Konzert gesehen. Chicago war damals die Gangster City Nummer Eins!

 

Nun aber genug von Hochhäusern und dunklen Machenschaften! Let's go West.

 

Auf zur nächsten Station!

 

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Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!