Eine Halbinsel mit erstaunlichen Tieren!

In Neuseeland gibt es viiiiiel mehr Schafe als Menschen!
In Neuseeland gibt es viiiiiel mehr Schafe als Menschen!

Natürlich gibt es auch Schafe auf der Otago Halbinsel, oder auf Englisch: Otago Peninsula. Die zotteligen Tiere kann man fast überall in Neuseeland sehen, denn ungefähr 39 Millionen blöken in der Land- schaft herum! Wir waren aber wegen Tieren auf der Halbinsel, die es bei uns in Deutsch- land höchstens im Zoo zu sehen gibt. Auf unserem Tagesausflug sahen wir sechs Albatrosse durch die Lüfte gleiten, eine Kolonie Seelöwen im Sand und auf Felsen faulenzen und einen Gelbaugen-Pinguin nach Hause watscheln. Aber der Reihe nach. Der Tag fing mit einem leckeren Frühstück...

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...mit Avocados und frisch gebackenem Brot bei unseren Gastgebern an. Wir waren bei sehr, sehr netten Freunden von Freunden von mir in der Nähe von der Stadt Dunedin untergebracht. So lernt man sich kennen und erfährt gleich auch noch viel über das Land und das Leben vor Ort. Das mag ich! Als wir dann endlich loslegen wollten, fing es an zu regnen. Naja, das ist für Neuseeland ja nicht so untypisch. Wir packten unsere Regenkleidung ein und entschlossen uns, erst einmal nach Dunedin zu fahren, unserer ersten größeren Stadt in Neuseeland. Mir gefiel sie: Dunedin liegt am Wasser und hat noch einige hübsche Gebäude aus der Kolonialzeit, also aus dem 19. Jahrhundert, als Neuseeland von Großbritannien aus regiert wurde. Vor allem der Bahnhof ist recht schick:

Die Stuart Street führt direkt zum Bahnhof. Dort kann man übrigens mit seinem Auto direkt zum Zugabteil fahren. Sehr praktisch, wenn man viel Gepäck hat, oder?
Die Stuart Street führt direkt zum Bahnhof. Dort kann man übrigens mit seinem Auto direkt zum Zugabteil fahren. Sehr praktisch, wenn man viel Gepäck hat, oder?

Auf dem Foto kannst du es schon sehen: Vom Regen keine nasse Spur mehr, dafür freundlicher Sonnenschein in Dunedin. Eine weitere Spezialität Neuseelands: Das Wetter verändert sich häufig dramatisch, und es gibt das geflügelte Wort, dass man alle vier Jahreszeiten an einem Tag, manche sagen sogar in einer Stunde, erleben kann. Mir reichte der Wechsel von Regen zu Sonnenschein, und in fröhlicher Vorfreude fuhren wir auf die Peninsula. Hier ein paar Schnappschnüsse von der Fahrt:


Das ist eine der Spitzen der Otago Peninsula. Den Leuchtturm gibt es schon seit 1864, und seit fast hundert Jahren legen die Königsablabtrosse dort ihre kostbaren Eier und bebrüten sie.
Das ist eine der Spitzen der Otago Peninsula. Den Leuchtturm gibt es schon seit 1864, und seit fast hundert Jahren legen die Königsablabtrosse dort ihre kostbaren Eier und bebrüten sie.

Dass die Fahrt Spaß gemacht hast, kannst du dir vorstellen. Es ging auf einer schmalen Küstenstraße hoch, runter, eine Rechtskurve, dann eine weitere scharfe Kurve, wieder hoch oder runter..., und immer lag ein anderer schöner Ausblick vor uns. In meinem Kopf habe ich mir natürlich dauernd gesagt: "Keep left. Keep left." Bloß nicht auf die falsche Seite fahren! Heil und sicher sind wir beim Royal Albatross Centre angekommen und mussten nur aufpassen, dass uns der mega-starke Wind nicht davonblies. Im Informationszentrum konnten wir zum Glück noch zwei Tourtickets ergattern, denn ohne Führung kommt kein Tourist in die Nähe der Königsalbatrosse.

 

Diese Vögel durch die Luft gleiten zu sehen, ist ein Geschenk. Albatrosse schlagen nicht wild mit den Flügeln, sondern sind Luftkünstler, die sich von den Luftströmungen tragen lassen, und wenn sie dann am Himmel ihre Bahnen ziehen, sieht das im wahrsten Sinne des Wortes königlich aus. Und dabei sind es schwere Tiere, die bis zu 9 Kilo wiegen! Und mit einer Spannbreite von 3 Metern sind sie die zweitgrößten Vögel auf der Welt. 

 

Aber erst einmal fängt es ganz klein in einem Ei an, das elf Wochen lang von den Eltern bebrütet wird. Sitzt der eine auf dem Ei, holt die andere gerade Nahrung (am liebsten Tintenfische). Im Januar und Februar schlüpfen die Küken und werden einen weiteren Monat rund um die Uhr im Nest gehegt und gepflegt. Bis zum August wird die Nestpflege immer mehr zurückgefahren. Die heranwachsenden Albatrosse machen ihre ersten Flugversuche, werden eigenständiger und ab September zieht es sie für die nächsten vier bis sechs Jahre erst einmal auf die hohe See! Albatrosse sind Wasservögel und brauchen das Land eigentlich nur für die Fortpflanzung. Ahoi!

Was du nicht siehst: Unter dem Albatross liegt geschützt ein Küken!
Was du nicht siehst: Unter dem Albatross liegt geschützt ein Küken!
Und da schweben sie durch die Lüfte!
Und da schweben sie durch die Lüfte!

In der Luft haben die Albatrosse keine Feinde, an Land sind sie aber schutzlos - vor allem die Küken. Von Europäern eingeführte Säugetiere wie Ratten, Katzen, Wiesel und Frettchen sind ganz scharf auf die puscheligen Vögelbabys, und deswegen hat die Naturschutzbehörde von Neuseeland die Nistplätze eingezäunt. Safety first.


Von den Höhenflügen der Albatrosse fuhren wir zur Sandfly Bay, denn dort sollten bei Abenddämmerung Gelbaugen-Pinguine an Land kommen. Wir haben einen aus weiter Entfernung gesehen, das war's. Entweder wir waren zu spät, oder es kamen einfach nicht mehr an Land. Schade.

Pinguin-Suchbild!
Pinguin-Suchbild!

Immerhin waren wir nicht allein am Strand, sondern eine Kolonie Seelöwen leistete uns Gesellschaft. Wobei es ihnen natürlich herzlich egal war, dass wir vom anderen Ende der Welt angereist waren, und nun die schöne Abendstimmung am Strand gemeinsam verbrachten. Die meiste Zeit lagen die Löwen des Wassers entspannt, genüsslich auf ihrem Bauch und kratzten sich vielleicht noch den Kopf. Am liebsten will man sich daneben legen und kuscheln. Aber lieber nicht, die können nämlich ganz schön fuchsig und schnell werden!

Seelöwen-Suchbild. Ich habe zwölf entdeckt. Und du? Wie viele siehst du?
Seelöwen-Suchbild. Ich habe zwölf entdeckt. Und du? Wie viele siehst du?
Ach, ist das gemütlich!
Ach, ist das gemütlich!
Und ein bisschen strecken!
Und ein bisschen strecken!

Zu guter Letzt hat der Mond uns gezeigt, dass es an der Zeit war "nach Hause" zu fahren, das heißt zu unseren tollen Gastbegern. Ui, war das ein schöner Tag.

 

Und dabei habe ich eine Sache noch gar nicht erwähnt: Wir haben nämlich unseren ersten Marae auf der Otago Peninsula gesehen. Aber was das ist, und was ich über die Ur-Einwohner Neuseelands, die Maori, erfahren haben, das berichte ich in meinem nächsten Eintrag.

Der Vollmond geht über den Dünen auf! War das schön zu sehen.
Der Vollmond geht über den Dünen auf! War das schön zu sehen.

 

Auf zur nächsten Station!

Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!